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Fortbildung in den Kampfkünsten

Allgemeines zum Formentraining

Mit Formen bezeichnet man vorgegebene Abläufe und Bewegungsmuster, die den Kampf gegen einen oder mehrere bewaffnete oder unbewaffnete Gegner darstellen. Die Bewegungen können dabei von schnell über normale Geschwindigkeit bis zu langsamem Tempo variieren und von sanften Abläufen bis zu großer Anspannung reichen. Viele Formen des Shaolin Tempels sind bereits weit über 1500 Jahre alt.

Shaolin Temple Europe - Formentraining

Ziel:
Ziel ist es, Bewegungen fließend zu machen und die Kenntnisse der Techniken zu erweitern. Die Formen sind ein gutes Mittel, dem Schüler das Selbsttraining zu ermöglichen und ihn dazu zu ermächtigen, selbst den Geist zu schärfen.

Übungsverfahren:
Schüler müssen die Form stets so üben, daß sie den vollen Nutzen aus der Form und ihrer Ausführung ziehen. Alle Techniken müssen präzise und mit wachem Geist ausgeführt werden. Das Hauptziel ist es, dem Schüler zu ermöglichen, die Techniken zu erlernen und zu üben, ohne einen Trainingspartner zu benötigen. Die Formen sollen dazu dienen, die Bewegungen, die Geschwindigkeit, die Technik und die Kraft als eine Einheit zu begreifen und zu trainieren.

Kampfgeist:
Ein wachsamer und lernbegieriger Geist ist Voraussetzung für das Ausführen von Formen. Extrem wichtig ist dabei die genaue Beachtung jedes Details der Form.

Zusammenfassend:
Formen zu üben sollte also das Bemühen jeden Schülers sein und ist immer Zeichen für die Initiative des einzelnen Schülers. Eine Form sollte immer mit Vergnügen gemacht werden, unabhängig davon, ob es sich um eine durch den einzelnen Schüler bevorzugte oder aus seiner Sicht weniger attraktive Form handelt. Ein Schüler sollte stets bemüht sein, jede Technik so auszuüben, daß er sie auch im Kampf verwenden kann. In den Formen liegen die Wurzeln der gesamten Kampfkünste. Da die Formen meist ein individuelles Training des einzelnen sind, hat hier jeder Schüler die Möglichkeit, bis an die Grenzen seines Könnens zu gehen. Dabei ist es sehr wichtig, sich weit mehr auf die Techniken zu konzentrieren als auf Showbewegungen. Schüler sollten sich immer bemühen, die Formen genau so auszuführen, wie es die Meister ihrer Kunst tun. In den alten und seit Jahrhunderten vorgegebenen Formen ist kein Platz für falsche Kreativität oder freien Ausdruck. Die Form wurde geschaffen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, und dieses Ziel läßt sich durch exaktes Einhalten der Abläufe am besten erreichen.

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Waffentraining

In den chinesischen Kampfkünsten existieren die Waffen und das Waffentraining selbst, solange es diese Künste gibt. Der Unterschied der chinesischen Kampfstile zu anderen Kampfkünsten liegt wohl vor allem darin, daß hier nicht wie bei den anderen der Schüler erst etliche Jahre in dem System trainieren oder gar im Besitz des schwarzen Gürtel sein muß, bevor er den Umgang mit der Waffe erlernt.

Waffentraining wurde zu Kriegszwecken notwendig, als die ersten Menschen den Stein und die Keule als Waffe entdeckten. Es dauerte nicht lange von der Entwicklung der Waffen als Jagdgerät zum Kriegsgerät hin. Die Geschichte hat gezeigt, daß der Besitz der besseren Waffen oft den Ausgang des Krieges bestimmte. In der Feudalzeit waren es normalerweise die Armeen mit den besttrainierten Kriegern und den höchst entwickelten Waffen, die die Kämpfe gewannen.

Durch die gesamte Geschichte Chinas hinweg spielten Waffen eine wichtige Rolle. Viele Kampfstile haben sehr spezielle Waffen in das Training ihrer Schulen eingebaut. Auch gab es viele Kampfkunstschulen, die sich ganz und gar auf das Training mit Waffen spezialisiert hatten. Viele große Meister des Chinesischen Boxens wurden sehr berühmt durch die Handhabung oder gar Entwicklung einer persönlichen Waffe, allen voran der legendäre General Quan, der berühmt wurde für seine Kühnheit im Umgang mit dem Kwan-Do (dem mondsichelförmigen Schwert am Ende eines Kampfstabes). Es gab eine kaum vorstellbare Vielfalt an Waffen, angefangen bei stählernen Klauen über Wurfmesser, Schwerter aller Art, lange und kurze Stäbe und eine Vielzahl anderer Waffen.

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China war die einzige Nation Asiens, die es sich leisten konnte, eine feste Form des Waffentrainings in einer großen Anzahl von Schulen überall im Reich anzubieten. Dies führte aber auch zu einer großen Anzahl von Räubern und Banditen, die ein ausführliches Wissen im Umgang mit Waffen und den Kampfkünsten hatten, da sie, wenn sie von ihren Schulen einmal ausgeschlossen oder ihre Ausbildung von sich aus beendeten, ein Leben in der Kriminalität suchten. Die waffenlosen Kampfsysteme in China wurden immer durch eine große Anzahl an Waffenexperten, die durch das Land zogen, bedroht. Konsequenterweise war dadurch ein realistisches Training von größter Bedeutung.

Im letzten Jahrhundert wurde trotz der Entwicklung immer modernerer Waffen der Schwerpunkt des Waffentrainings auf die Tradition und die Erweiterung des Kampfkünste gelegt. Wenn auch einige der Waffen sich bis heute übernehmen lassen und in der Selbstverteidigung durchaus Verwendung finden können, werden doch die meisten davon heute trainiert mit dem Zweck, den Schülern fließende Bewegungen zu lehren, Kondition aufzubauen und andere grundlegende Eigenschaften wie richtiges Timing, Körperkoordination, Flexibilität und das Abschätzen von Entfernungen zu vermitteln.

Die meisten chinesischen Waffen sind zu veraltet und unhandlich, um noch heute als wirksame Waffen in unserer modernen Welt eingesetzt werden zu können. Wie schon zuvor erwähnt, gibt es aber dennoch einige, die über die Kampfkunst hinaus durchaus zum Zwecke der Selbstverteidigung ausgeübt werden können.

Traditionell erlernen die Schüler zunächst einmal den Umgang mit dem langen Kampfstab (Gun) und dem Langschwert (Jian) sowie dem Breitschwert (Dao).

Danach werden sie aus der Vielzahl von Waffen, die der Tempel kennt (als Beispiel seien hier nur der Speer (Qiang), die Kettenpeitsche (Jie Bian), der Kettenstab (San Jie Gun), die Hellebarde (Dan Dao) genannt), an diejenigen herangeführt, die der Meister als für den Schüler am besten geeignet erachtet.

Eine Waffe ist eine Verlängerung des Körpers und es benötigt jahrelanges intensives Training, um den Umgang mit ihr zu meistern. Es ist nicht genug, eine schöne und verschnörkelte Form zu erlernen. Die Waffe muß auch in simulierten Kampf-situationen Verwendung finden, und der Schüler muß den richtigen Geist besitzen, wenn er die Form oder Technik trainiert.

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Welche traditionellen Shaolin Formen kann ich erlernen?

In regelmässigen Abständen bieten wir an Wochenenden (Samstags und Sonntags) jeweils 5-Stündige Formen-Trainings an. Wenn Sie bereits Shaolin Kung Fu praktizieren und Ihre Formen auffrischen oder verbessern wollen, können Sie sich gerne mit uns in Verbindung setzen.

Eine Auswahl der traditionellen Shaolin Formen, die regelmässig im Shaolin Temple Europe gelehrt und unterrichtet werden finden Sie HIER.