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Kunst und Kultur des Himalaya

Europatournee der Mönche aus dem Kloster Sharchukhul in Ladakh

Vom 11. bis 15. November werden acht Mönche aus Ladakh im Shaolin Tempel in Otterberg das Mandala des Medizin-Buddha aus farbigem Sand erstellen. Von innen nach außen arbeitend, streuen die Mönche mit großer Geduld, höchster Konzentration und akribischer Genauigkeit ein komplexes kosmisches Diagramm, das alle Lehren des Buddhismus in sich vereint.

Der Medizin Buddha verkörpert die Heilkräfte aller erleuchteten Wesen. Er hat eine dunkelblaue Körperfarbe und hält in seinen Händen die Königin der Heilpflanzen, das Elixier des langen Lebens – Myrobalan (Terminalia Chebula, tib. Arura). Die Meditation und Mantra Rezitation des Heilenden Buddhas hilft laut buddhistischer Lehre, nicht nur bei allen Arten körperlicher Leiden. Noch bedeutsamer ist die Wirkung auf die geistige Entwicklung des Übenden. Wenn positive, freudvolle Empfindungen sich im Körper ausbreiten, hat dies nicht nur eine höchst positive Auswirkung auf die physische Gesundheit, sondern fördert Frieden, Ruhe und Gelassenheit. Diese positiven, glücklichen Erfahrungen strahlen nach außen und wirken somit auch heilsam auf die Umgebung.

Mandalas bestehen aus Quadraten, Kreisen, Symbolen, und Figuren. Sie stellen einen himmlischen Palast dar, dessen vier Pforten die Himmelsrichtungen symbolisieren. Jedes Mandala ist Wohnort einer Gottheit und eine Repräsentation des buddhistischen Universums.

Die Buddhisten glauben, dass bereits das kurze Erblicken dieses Mandalas einen positiven Eindruck im Geistesstrom des Beobachters hinterlässt, der dadurch für einen Moment mit dem zeitlosen Ideal des allumfassenden Mitgefühls in Berührung kommt.

Bei der Arbeit am Mandala kann man den Lamas täglich von 10:00 bis 19:00 Uhr über die Schulter schauen. Täglich von 17:00 – 18:00 Uhr erklärt einer der Lamas in einem Kurzvortrag die Bedeutung der Arbeit und beantwortet die Fragen der Besucher, die darüber hinaus auch zu den täglichen Rezitationen und Ritualen herzlich eingeladen sind. Das Begleitprogramm umfasst darüber hinaus einen Workshop für Besucher jeden Alters zu Mandalas und Kalligraphie sowie einen Vortrag zur Entwicklung der erleuchteten Geisteshaltung und deren praktischer Anwendung durch die Übung der sechs Vollkommenheiten.

Entsprechend der Tradition wird das Mandala, mit abschließenden Ritualen zur Segnung, nach seiner Fertigstellung wieder vollkommen aufgelöst. Mit dieser Auflösung wird die allgegenwärtige Vergänglichkeit, die allen Erscheinungen innewohnt, verdeutlicht. Der fünffarbige Sand, aus dem das Mandala erstellt wurde, symbolisiert dabei die fünf Elemente, aus denen alles zusammengefügt ist. Danach wird der Sand unter den Anwesenden verteilt und der verbleibende Rest dem Kreislauf der Natur übergeben.

Die acht Mönche, die während ihrer Europatournee auch nach Otterberg kommen, möchten den Besuchern einen Einblick in die Einzigartigkeit der vom Buddhismus geprägten Kultur mit seinen Festen und Ritualen ermöglichen. Darüber hinaus wollen wir die Aufmerksamkeit aber auch auf die besonderen Lebensbedingungen und Bedürfnisse der Menschen im Changtang Gebiet richten und mit Hilfe von Spenden wichtige Projekte unterstützen.

Die Veranstaltung am 14.11. bietet allen Besuchern die Gelegenheit, eine authentische Darbietung verschiedener Rituale und Tänze zu erleben und in einem Lichtbildervortrag mehr über die Hochgebirgslandschaft, das Leben der Changpa Nomaden und unsere Projekte zu erfahren.


Weiterführende Informationen und Links (Bitte anklicken):

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